Dirndlschürzen Wissen

Die Dirndlschürze ist ein wichtiger Teil der Tracht und sollte mit Bedacht ausgewählt werden. Die Schürze ist für den Gesamteindruck des Dirndls ausschlaggebend – deshalb gibt es einige Regeln, die jede Trägerin auf jeden Fall beachten sollte. Wir haben jede Menge Wissen für Sie gesammelt: Von den Basisinformationen zur Schürze über aktuelle Modetrends bis hin zu echten Insidertipps vom Trachtenprofi. Alles rund um die Dirndlschürze – los geht’s:

Warum braucht ein Dirndl eine Schürze?

Ohne die Schürze ist das Dirndl nicht komplett. Die Schürze ist ein wesentlicher Bestandteil des Dirndls. Während so mancher Trend erlaubt, die Bluse wegzulassen, gab es bisher noch keine Versuche, ein Dirndl ohne Schürze zu tragen.

Warum trägt man eine Schürze zum Dirndl?

Früher trugen die Frauen die Schürze, um das Dirndl vor Schmutz zu schützen. Dafür wurde die Schürze um den Bauch oder sogar vor die Brust gebunden. Heutzutage sind Schürzen ein Hauptbestandteil von einem Dirndl und ein optischer Hingucker.

Welche Schürze passt zu welchem Dirndl?

Die perfekte Schürze ist etwas kürzer als der Dirndlrock und schließt etwa zwei oder drei Zentimeter über dem Rocksaum ab. Wichtig ist, dass der Stoff der Schürze sowohl vom Material als auch vom Muster zum Dirndlrock passt.

Aus welchem Material besteht die Schürze?

Dirndlschürzen bestehen meist aus Baumwolle oder einer Mischung aus Baumwolle und Polyester. Auch Seide kommt für die Schürze in Frage. Wichtig ist, dass der Stoff leichter ist als der Stoff des Dirndls. Nur dann schwingt die Schürze bei jeder Bewegung mit und gibt der Trägerin das herrliche Gefühl, eine Tracht zu tragen.

Welche Länge hat ein Dirndl?

Bei Dirndl und Dirndlschürze gibt es drei verschiedene Längen: Mini, Midi, Maxi. Mini-Dirndl enden mit ihren 50 Zentimetern noch über dem Knie, Midi-Dirndl sind mit 70 Zentimetern knapp unter dem Knie und Maxi-Dirndl reichen mit 80 oder 85 Zentimetern Länge bis an die Knöchel.

Was bedeutet es, wenn die Schürze „gesmokt“ ist?

Traditionelle Dirndlschürzen sind am oberen Bund gesmokt. Damit sind die kleinen Falten gemeint, die durch ein eingezogenes elastisches Gummiband entstehen. Sie verpassen der Schürze das typische Aussehen. Ganz ohne Smok sieht eine Schürze nämlich ziemlich unförmig aus.

Welche Muster gibt es bei Dirndlschürzen?

Traditionell gibt es drei Muster: Ganz schlicht, von oben nach unten gestreift oder kleinkariert. Moderne Trachten kennen bei der Vielfalt keinerlei Grenzen. Hier zählt nur der Stil der Trägerin.

Was sind die aktuellen Trends bei Dirndlschürzen?

Trends gibt es fast jedes Jahr neu. Oft verschwinden sie wieder, manchmal bleiben sie. In der letzten Zeit konnte man zum Beispiel diese Trends beobachten:

  • Die Wendeschürze wird immer beliebter. Ganz nach dem Motto „Schützlein, wechsel‘ dich“ ist der Look des Dirndls rasch umgestylt und das Outfit gewechselt. Und das ganz ohne zusätzliche Kosten!
  • Ab und an tauchen seit neuestem auch Schürzen aus indischen Sari-Stoffen auf den Volksfesten auf. Damit hebt sich jedes Madl definitiv von der Masse ab, denn diese Stoffe sind echte Hingucker. Allerdings gehört auch etwas Mut dazu, sich so individuell zu präsentieren.
  • Thema Indien: Auch Dirndlschürzen mit indischen Ornamenten sieht man seit letztem Jahr immer wieder – wenn derzeit auch nur vereinzelt.
  • Ein weiterer Trend ist, Dirndl und Schürze in einem gleichen Ton zu tragen. Wenn die Schürze nur eine Nuance vom Farbton des Dirndls abweicht, sieht das nämlich ziemlich schick aus.

Was ist eine Wendeschürze?

Eine Wendeschürze hat zwei Seiten und kann abwechselnd getragen werden. Je nach Lust und Laune kann die Trägerin die Seite wechseln und damit neue Looks kreieren.

Was kostet eine Schürze?

Gebrauchte Schürzen im Second-Hand-Shop gibt es schon ab 20 Euro. Neue Schürzen im unteren Preissegment fangen bei etwa 50 Euro an. Je nach Material, Verzierungen, Hersteller und Marke gibt es allerdings nach oben kaum eine Grenze.

Wo muss die Dirndlschleife sitzen?

In Zeiten von Hüftjeans mag so manches Madl denken, die Dirndlschürze wird auf der Hüfte getragen. Falsch! Traditionell schnürt man die Schürze nämlich in der Taille. Die Schürze muss zudem richtig fest sitzen – also ruhig mal die Luft kurz anhalten beim Binden.

Wie bindet man die perfekte Dirndlschleife?

Ein Dirndl wird immer zu einem besonderen Anlass getragen. Deshalb sollte es immer einen gepflegten Eindruck machen. Das gilt auch für die Schürze. Bei den ersten Malen tun sich die Madln meist etwas schwer.

Dirndlschleife – Die besten Tipps

Hier unsere Tipps für die perfekte Dirndlschleife:

Die Bänder zunächst glatt bügeln. Zerknitterte Stellen sehen nämlich nicht schön aus. Dann die Bänder am Rücken übereinander legen, nach vorne holen und entweder auf der linken oder rechten Seite festziehen, überkreuzen und einen Knoten machen. Wenn der Knoten fertig ist, noch ein bisschen an den Schlaufen zupfen, damit sie gleichmäßig werden. Die Schleife darf ruhig etwas größer ausfallen und den Herren ins Auge springen.

Ein Doppelknoten ist übrigens ein No-Go, auch, wenn er verlockend erscheint.

Tipps für Schürzenjäger und Madln zum O‘bandln

Wie trägt man beim Dirndl die Schleife?

Schleife links, rechts oder gar in der Mitte?

Wo die Schleife sitzen muss, sollten die Damen ganz genau wissen, bevor sie sich in den Massen tummeln. Wer die Schleife auf der falschen Stelle bindet, tappt schnell in die Flirtfalle – oder blamiert sich.

Also ein für allemal:

Schleifen, die rechts gebunden sind, signalisieren: „Sorry, ich bin vergeben. Bei einem Flirt bleibe ich (eher) zurückhaltend.“ Links hingegen bedeutet: „Ich bin offen für den kleinen Flirt (oder eventuell auch mehr).“ An die Ladys: Bitte nicht schummeln. Das ist den Herren gegenüber nämlich ziemlich unfair.

Der größte Fauxpas wäre übrigens, die Schleife vorne in der Mitte zu binden. Denn eine mittig getragene Schleife bedeutet: Ich bin noch Jungfrau. Selbst im Fall der Fälle möchte kein Madl das öffentlich mitteilen.

Hinten gebunden wiederum würde bedeuten: „Abstand bitte, ich bin verwitwet.“ Also auf eine hinten gebundene Schleife bitte lieber auch verzichten! Als Regel gilt: Nur Kellnerinnen und Kinder tragen die Schleife hinten.

Übrigens: Woher diese eindeutigen Symbole kommen, lässt sich selbst für traditionelle Trachtenvereine nicht mehr ganz nachvollziehen.

Trägt man eine Schürze auch in weiß?

Ja und nein. Traditionell trägt man eine weiße Schürze nur zum klassischen Hochzeitsdirndl. Diese Schürzen haben hochwertige Stoffe und oft aufwändige Verzierungen.

Weiße Schürzen tragen vor allem die Bedienungen in den Bierzelten oder in den Wirtshäusern.
In den letzten Jahren hat jedoch das jüngere Volksfest-Publikum etwas experimentiert und angefangen, zum kurzen Dirndl, also zum Mini-Dirndl, weiße Schürzen zu kombinieren.

Welche Farbe passt zu meinem Dirndl?

Bei traditionellen Trachten gilt: Bei der Schürze keineswegs zu grellen und auffälligen Farben greifen.
Moderne Trachten hingegen erlauben jede noch so wilde Kombination. Hier zählt nur der Geschmack der Trägerin.
Besonders schick und elegant sieht es aus, wenn die Schürze nur eine Nuance vom Farbton des Dirndls abweicht.

Kann ich meinem „alten“ Dirndl eine neue Schürze verpassen?

Klar, jederzeit! Abwechslung tut immer gut. Oft investiert man mehrere hundert Euro in ein teures Dirndl und sieht sich daran irgendwann satt. Mit einer neuen Bluse und/oder einer neuen Schürze lässt sich jedes Dirndl kostengünstig aufbrezeln.

Woher kommt der Name „Dirndl“

Ein Dirndl ist die bayerische und österreichische Variante von dem Wort „Dirn“ (niederdeutsch auch „Deern“) und steht für „junges Mädchen“.

Woraus besteht ein Dirndl?

Das traditionelle Dirndl besteht aus einem Faltenrock und einem eng sitzenden Oberteil. Die Schürze ist zwei bis drei Zentimeter kürzer als das Dirndl und wird über dem Rock gebunden. Unter dem Oberteil wird eine meist weiße Bluse aus Baumwolle getragen. Aber auch Dirndl ganz ohne Blusen sind heutzutage nichts Ungewöhnliches mehr.

Was ist ein Petticoat?

Einen Petticoat beschreibt man am besten als bauschigen Unterrock, der unter dem Dirndlrock und unter der Schürze getragen wird. Petticoats bringen viel Schwung in jedes Dirndl, denn bei jeder Bewegung schwingt der Rock mit. Das sieht vor allem beim Tanzen einfach traumhaft aus.
Petticoats gibt es schon seit den 50er Jahren. Die Damen damals trugen ihn zur Formunterstützung ihrer Cocktailkleider. Bis heute sind sie nicht aus der Mode gekommen und werden auch gerne unter stylischen Trachtenröcken getragen.

Unser Tipp: Besonders schick ist es, wenn der Unterrock einen farblichen Kontrast zu dem Dirndl hat.

Kann man sich eine Schürze selbst nähen?

Wer eine Schürze selbst nähen möchte, muss schon etwas Übung und Können mitbringen. Denn ganz so einfach ist es nicht. Für Anfänger ist es nicht empfehlenswert. Wer aber fit mit Nadel und Zwirn ist, kann sich jederzeit eine individuelle Schürze selbst anfertigen.

Wie wasche ich meine Schürze richtig?

Wenn die Schürze eine andere Farbe als das Dirndl hat, sollte man sie unbedingt extra waschen, um Verfärbungen zu vermeiden. Ist die Schürze aus Seide, wäscht man sie lieber nicht in der Waschmaschine, sondern vorsichtig mit der Hand. Anschließend lässt man die Schürze am besten lufttrocknen.

Was sind Auszier auf einer Schürze?

Darunter versteht man alles, was die Schürze schmückt. Das können Bänder, Spitzen oder Rüschen sein, natürlich auch Stickereien. Oft geben sie der Tracht das gewisse Etwas und machen Dirndlschürzen einzigartig.

Was bedeutet der Begriff „Fürtuch“

Dirndlschürzen tauchten in der Geschichte erstmals im 15. Jahrhundert auf. In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts kam im bairischen Sprachraum erstmals der Begriff „Fürtuch“ auf. Übersetzt bedeutet das etwa „Vortuch“, also eine Art Tuch, die vor dem eigentlichen Kleid angebracht ist.

Was ist eine Pochette?

Pochettes zur Dirndlschürze

Pochettes zur Dirndlschürze (c) Freylich

Das Wort „Pochette“ kommt aus dem Französischem und bedeutet etwa „Hülle“ oder „Umschlag“. Die Modewelt verwendet ihn als Bezeichnung für eine kleine Handtasche, eine Art Clutch. In eine Pochette passt genau das, was man am nötigsten braucht – und auch nicht mehr. Wenn es bei größeren Taschen immer verlockend ist, mehr mitzunehmen, bremst einen die Pochette schon mal aus. Alleine dafür liebe ich sie! Meine Lieblinge gibt es hier.

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